Limeat Grundschule
Die zehnjährige Bayush Tadese besucht die vierte Klasse. Wenn sie an die Zukunft denkt, kennen ihre Gedanken keine Grenzen.
GPS | 12.36906 39.61223 |
Fertigstellung | Juni 2015 |
Plakette | Neven Subotic Stiftung 100% HYGIENE |
Bayush will’s wissen: Kein Weg zu weit, keine Hürde zu hoch
Bayush Tadese ist ein aufgewecktes Mädchen. Für ihre zehn Jahre ist sie erstaunlich weit, sagen ihre Lehrer. Sie besucht die vierte Klasse und ist im benachbarten Dorf Adi Hagos Belay geboren. Ihre Lieblingsfächer sind Mathematik, Tigrinya und Amharisch. Außerdem Naturwissenschaften und Biologie. Für Bayush steht seit dem letzten Jahr fest: Wenn sie groß ist, möchte sie Ärztin werden. Ein Wunsch, den viele Kinder in Äthiopien haben. Schließlich erleben sie oft in der Familie oder ihrem direkten Umfeld schlimme Erkrankungen hautnah mit und entwickeln so ein großes Verlangen danach, selbst helfen zu können.
Die Schülerinnen und Schüler der Limeat-Schule sind in sieben Klassen aufgeteilt und werden von insgesamt sieben Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Da es allerdings nur vier Klassenräume gibt, muss oft improvisiert werden, auch draußen findet Unterricht statt. Dies kann ziemlich anstrengend sein, besonders die Hitze erschwert die Aufnahmefähigkeit. Insgesamt gibt es hier 277 Schüler, davon sind knapp die Hälfte Mädchen. Insbesondere für sie ist es oft ein Hindernis zu Schule zu kommen, besonders wenn die Pubertät beginnt. Für Bayush und ihre Mitschülerinnen hat sich dies durch den Bau neuer Sanitäranlagen endlich verändert. Nun können sie ohne Scheu auf die Toilette gehen, sich die Hände waschen und müssen keine Angst haben vor Tieren oder einer gestörten Intimsphäre. Für Bayush ein besonderes Gefühl der Freiheit, wie sie mit Freude und Erleichterung in den Augen erzählt.
Bayush kümmert sich schon seit vielen Jahren um das tägliche Wasserholen in der Familie. Gemeinsam mit ihrer Schwester packt sie die beiden Kanister und läuft täglich zum nahe gelegenen Brunnen, den es schon etwas länger gibt. Ein großes Glück, schließlich werden die meisten Krankheiten durch verschmutztes Trinkwasser hervorgerufen. Bayush ist gesund und fröhlich, sie lernt fleißig und versucht jeden Tag viel Neues zu erfahren. Von ihrem Berufswunsch hat sie vor Kurzem ihren Eltern erzählt. Die waren sehr stolz und unterstützen ihre Tochter nach Kräften. Später einmal eine Ärztin im Haus zu haben, wäre für alle ein großes Glück.