Mai Agam Schule

Nigisti Haile ist die jüngste Lehrerin an der Mai Agam Grundschule. Für die Kinder ist sie ein echtes Vorbild.


GPS14.14003 39.34677
FertigstellungJuni 2015
PlaketteNeven Subotic Stiftung 100% HYGIENE


Eine junge Lehrerin als Vorbild für viele Kinder

Nigisti Haile ist erst 22 Jahre alt und schon jetzt eine der geschätztesten Lehrerinnen der Mai Agam Elementary Grundschule in der Region Hawzien. Direkt nach Abschluss der zehnten Klasse hatte sich Nigisti als Lehrerin beworben. Seit über vier Jahren ist sie nun bereits an der Grundschule tätig. Ihre Schüler schätzen und respektieren Nigisti genau so wie ihr Kollegium, da sie sich tagtäglich mit vollem Einsatz und viel Wissen auch in den organisatorischen Schulalltag einbringt.

Die Mai Agam Grundschule liegt sehr einsam und weit abgelegen von anderen Gemeinden und Dörfern im Norden Äthiopiens. Trotz der großen Schwierigkeiten, die diese sehr heiße und trockene Region mit sich bringt, ist es den lokalen Bohr-Teams 2015 gelungen, dort einen Brunnen zu bohren und Latrinen zu installieren. Seitdem gibt es an der Schule täglich frisches, sauberes Wasser. Außerdem können Mädchen wie Jungen nach Geschlechtern getrennte Toiletten aufsuchen. Ein Zustand, den die meisten Kindern und auch Lehrer bis hierhin nicht kannten. Auch das Händewaschen an gesonderten Wassertanks gehört mittlerweile zur täglichen Routine. Weniger Krankheiten und Infektionen sind die direkte positive Folge.

Eine der Schülerinnen, die von den neu geschaffenen Bedingungen profitiert, ist Letebrehan. Sie besucht die vierte Klasse und eifert ihrer Lehrerin Nigisti Haile nach. Auch Letebrehan möchte gerne einmal Lehrerin werden und ihr Wissen weitergeben. Sie ist ein sehr schlaues und aufgewecktes Mädchen, sodass ihre Chancen gut stehen, dieses Ziel auch zu erreichen.

Für Nigisti, die junge Lehrerin, hat sich seit dem Brunnenbau und der Installation der Toiletten das gesamte Leben verändert. Schließlich weiß sie aus eigener Erfahrung, wie ein Leben ohne saubere Wasserversorgung aussieht. Als Kind holte sie jahrelang täglich über mehrere Stunden Wasser aus verunreinigten Quellen für die Familie. Oftmals raubte dies so viel Zeit und Kraft, dass sie nicht zur Schule gehen konnte. Ein Zustand, der für ihre Schülerinnen und Schüler nun nicht weiter Bestand hat. Es ist für sie das größte Glück, täglich vor einer vollen Schulklasse mit gesunden Kindern stehen zu können und im Unterricht Wissen und ihre Erfahrungen weiterzugeben.